Die letzten Tage waren so perfekt, damit hätte ich nie gerechnet. Ich wusste es würde spannend, aufregend und lehrreich werden, aber so intensiv?! Euch erwarten nun einige Beiträge über die besten Momente meines Lebens. Am Besten fange ich sachte dort an, wo ich aufhörte…
Ich kam also in Domincal an, dem kleinen Örtchen direkt am Strand, ohne befestigte Straßen. Es war wundervoll, die Sonne schien, es waren ungefähr 40 Grad im Schatten, die Kleider vom Schweiß durchnässt – genau so wie man sich Latein Amerika vorstellt. Zunächst suchte ich wieder eine Unterkunft, um nicht viel Zeit in der prallen Mittagssonne zu verschenken, zog ich das Lonely Planet Buch zu Hand. Das erste dort aufgeführte Hostel steuerte ich auch direkt an. Zugeben unter zu Hilfenahme eines Locals mit links-rechts-Schwäche. “Derecha” (ich hoffe es ist richtig geschrieben) deutete er mit seinem Linken Arm an. Da fiel mir wieder ein, wie praktisch die spanisch Vorlesung war und ich fragte in ob er nicht doch “izquierda” meint, wenn er nach links zeigt. Gut dass ich nachhakte, es war links.
Wie gesagt ist Dominical sehr klein und alles innerhalb fünf von Minuten erreichbar. Wohlgemerkt in latein-amerikanischer Gangart – etwas langsamer. Nach wenigen Metern stand ich bereits davor und las am Eingang “Pro Ding Repair”. Perfekt, denn keine fünf Minuten vorher, war mein Board gegen einen Metallzaun geprallt, als ich alles aus dem Bus heraus holte und abstellte.
Nach dem einchecken machte ich das auch direkt klar. 15$ sollte es kosten und bis zum nächsten Tag sollte es fertig sein.
Die Dorms waren klein und mir eigenerer Toilette, sowie Dusche. Ganz okay soweit. In dem Hostel war im Eingangsbereich, gleiche eine Bar. Es hatte den Anmut einer Taverne, nur mit Beamer und Leinwand. Auf der Fußball, Boxen oder zwischendrin mal ein Surfvideo lief. Sie ist jeden Abend gut besucht gewesen, hauptsächlich von den paar Locals die hier ihren Feierabend verbringen wollen.
Als ich mich so umsah, erblickte ich auf der Straße gegenüber Anja. Eine Freundin aus Deutschland mit der ich mich hier treffen wollte. Daraufhin checkte sie gleich mit hier ein und gingen etwas zu Mittag essen. Während sie mir erzählte was hier in Dominical so los ist, landete in dem Baum, wenige Meter entfernt von unserem Tisch ein Ducan (die mit dem großen bunten Schnabel), der sich mal eben ausruhen wollte.
Wir nahmen uns vor zu einem Wasserfall in der Nähe von Dominicalito (spanisch für das kleinere Dominical) zu laufen. Es waren nur vier Kilometer, allerdings entlang der Hauptstraße, vergleichbar mit einer Bundesstraße in Deutschland. Am Wasserfall angekommen, war ich überwältigt von dem kleinen Naturparadies, welches mal eben so, kaum erkenntlich, geschweige denn ausgeschildert, ein paar Meter neben der Straße einen Abhang hinunter liegt. Das sollte jedoch nur ein Vorgeschmack auf das sein, was mich noch erwarten würde.
Am Fuße des Wasserfalls war das Wasser erfrischend kühl und wir verbrachten einige Zeit dort. Zugegeben hatte ich anfangs meine Bedenken. Krokodile, Schlangen und andere Tierchen hätten sich darin tummeln können. Die Abkühlung war dann aber doch verlockender.
Es war grandios einfach mal die Seele baumeln zu lassen, die riesigen Bäume mit ihrem Blattwerk zu bewundern und die Stille zu genießen.
Anschließend gingen wir zurück zur Hauptstraße und entschieden uns es die vier Kilometer nach Dominical mit Trampen zu versuchen. Es dauerte nicht lange bis uns ein Tico mitnahm. Wohlgemerkt hatte er seine Frau und ein Kleinkind dabei, die extra für uns Platz machten.
Anja fuhr am nächsten Morgen wieder zurück, während ich mich entschied zu bleiben und es ruhig angehen zu lassen. Ich schaute mich ein Wenig um und unterhielt mich mit Locals über dies und das. Es war entspannt…
Inzwischen war auch mein Board fertig. Jedoch traf zeitgleich der erwartete Swell auf die Pazifikküste, von dem alle ganz aufgeregt redeten, naja jedenfalls die Surfer. Die Wellen waren heftig. 12-15 feet, also vier bis fünf Meter hoch im abzählbaren Takt. Ein Set, bestehend aus drei bis vier großen Wellen im Abstand von 10 Sekunden und eine Minute dreißig pro Set. Man sah keinem im Wasser, nicht einmal Locals. Die Wellen überschwemmten sogar die Straße und den kleinen Markt.
So verbrachte ich die nächsten Tage weiter zu entspannen, einen Betrag für den Blog zu schreiben und mir zu überlegen wohin und wie ich weiterziehe. Auf die Empfehlung mehrerer Leute wollte ich nach Uvita…
Ab hier wurde es dann einfach nur perfekt! Wieso könnt ihr im nächsten Beitrag lesen… 🙂 Pura Vida